Fahrbericht VW Tiguan Allspace – Mehr-Wert

Fahrbericht VW Tiguan Allspace

VW Tiguan Allspace im Test.

Seit dem Debüt des ersten VW Touareg (2002) und der ersten VW Tiguan-Generation (2007) hat Volkswagen einen großen Anteil an der weltweiten Erfolgsgeschichte der Sport Utility Vehicle (SUV). Seit 2016 bauen die Wolfsburger das SUV-Spektrum mit dem Start der zweiten Tiguan-Generation im Rahmen einer Produktoffensive massiv aus. Bevor im nächsten Jahr der neue Touareg auf den Markt kommt, schließt der VW Tiguan Allspace eine bisherige Lücke im Angebot der deutschen Traditionsmarke Volkswagen.

Der Allspace, ein um 21,5 Zentimeter verlängerter Tiguan, kann mit einer dritten Sitzbank ausgestattet werden. Darin finden mit bis zu sieben Personen die Spieler einer halben Jugend-Fußballmannschaft Platz. Viel interessanter ist die Verlängerung jedoch für eine Familie mit zwei oder drei Kindern. Passagiere in der zweiten Sitzreihe kommen in den Genuss von satten 54 Millimetern zusätzlicher Kniefreiheit. Der Fond wird damit in diesem Bereich ähnlich komfortabel wie in einer großen Reiselimousine. Dank des um 10,9 Zentimeter auf 2,79 Meter verlängerten Radstandes meistert der Tiguan Allspace das Gepäck von fünf Erwachsenen auf dem Weg zum Flughafen oder direkt in den Urlaub. Wer dann auch noch die Lehnen der zweiten Sitzreihe umklappt, kommt auf ein Stauvolumen von bis zu 1920 Litern und einer Laderaumlänge von 1,92 Metern. Damit lässt sich im Tiguan Allspace sogar ein Surfbrett transportieren.

Im Test: VW Tiguan Allspace
Im Test: VW Tiguan Allspace

Der Unterschied zum bisherigen Tiguan wird neben den längeren Fondtüren und der ansteigenden Fenstergrafik ab der C-Säule insbesondere in der Frontpartie deutlich. Die Motorhaube ist ab dem Kühlergrill noch ein kurzes Stück direkt nach oben gezogen worden, um die Proportionen der neuen Gesamtlänge anzupassen. Gemeinsam mit den zum Teil in die Scheinwerfer hineinreichenden Chromspangen wird somit eine Brücke zum Volkswagen US-SUV Atlas geschlagen. Serienmäßig sind alle Tiguan Allspace mit einem granitgrauen Unterfahrschutz ausgestattet. Neu gestaltet wurde zudem das Dach: Erstmals kommen hier statt einer glatten Dachfläche, markante Sicken zum Einsatz – eine Hommage an klassische Geländewagen. Mit diesen Veränderungen im Exterieur-Design gewinnt der Tiguan Allspace einen eigenständigen Auftritt, der vor allem diejenigen ansprechen wird, denen der normale Tiguan ein wenig zu klein und leichtfüßig erscheint.

Fahrbericht VW Tiguan Allspace
Fahrbericht VW Tiguan Allspace

Zu den weiteren Kennzeichen des neuen Volkswagen-SUV gehört eine erweiterte Serienausstattung; sie unterstreicht die Positionierung zwischen dem kleineren Bruder Tiguan mit normalem Radstand und dem exklusiven Touareg. Zu dieser Erweiterung gehören bereits in der Grundversion „Trendline‘‘ zusätzliche Features wie die Dachreling (in schwarz), das Medi- asystem „Composition Colour‘‘ samt „Connectivity Paket“ (Telefon- und USB-Schnittstelle), ein Multifunktionslenkrad, edle Trapezblenden für die Endrohre der Abgasanlage und ein variabler Laderaumboden. Einen nochmals großen Sprung machen die Ausstattungslinien „Comfortline‘‘ (unter anderem mit einer automatischen Heckklappe und silberner Dachreling) sowie „Highline‘‘ (samt Voll-LED-Scheinwerfer und Schließ-Start-System „Keyless Access“). Darüber hinaus startet die SUV-Baureihe mit einer neuen Infotainmentsystem-Generation durch: Das Topsystem „Discover Pro“ verfügt über eine Gestensteuerung.

Kofferraum VW Tiguan Allspace
Kofferraum VW Tiguan Allspace
Kofferraum VW Tiguan Allspace
Kofferraum VW Tiguan Allspace

Neben allen bekannten Assistenzsystemen der Marke Volkswagen ist im Tiguan Allspace auch ein High-Sound-System von Dynaudio erhältlich. Die Dänen sind inzwischen für ihre Klangprofile bekannt, die in der Lage sind, für jede Stilrichtung den besten Sound bereitzustellen – exakt abgestimmt darauf, welche Plätze im Fahrzeug überhaupt besetzt sind.

Erhältlich ist der neue Tiguan Allspace mit Front- und Allradantrieb. Die frontgetriebenen Versionen des SUV bewältigen, je nach Motor, Anhängelasten von bis zu 2.200 Kilogramm. Im Fall der allradgetriebenen Modelle steigt dieser Wert auf bis zu 2.500 Kilogramm. Das Spektrum der drei Benzin- (TSI) und drei Diesel-Motoren (TDI) beginnt analog zur exklusiveren Positionierung des Tiguan Allspace sowohl bei den Benzin- als auch Dieselmotoren jeweils eine Stufe höher als beim bisherigen Tiguan. Die TSI entwickeln 110 kW/150 PS, 132 kW/180 PS und 162 kW/220 PS. In den Leistungsstufen mit 110 kW/150 PS, 140 kW/190 PS und 176 kW/240 PS sind die drei TDI erhältlich. Stets frontgetrieben ist der Tiguan Allspace 1.4 TSI mit 150 PS und temporärer Zylinderabschaltung. Für die 150-PS-TDI-Version des SUV steht der Allradantrieb optional zur Verfügung, alle anderen Tiguan Allspace haben ihn serienmäßig an Bord. Gleiches gilt für das Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Wer aus dem Vollen schöpfen kann, sollte sich nicht scheuen, noch ein wenig zu warten und den 176 kW/220 PS-TDI mit einer R-Line-Ausstattung kombinieren, deren Erscheinen eingeweihte Kreise inoffiziell bereits in Aussicht stellen. Den großen Tiguan sollte man auf jeden Fall nicht mit dem kleinsten Motor ordern. (ampnet/av)

Technische Daten Volkswagen Tiguan Allspace 2.0 TDI

Länge x Breite x Höhe (m): 4,70-4,82 x 1,40 x 1,67
Radstand (m): 2,79
Motor: 4-Zyl.-Dieselmotor, 1.968 ccm, Turbo
Leistung: 176 kW / 240 PS bei 4.000 U/min
Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1.750–2.500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 228 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 6,7 Sek.
Verbrauch (Durchschnitt nach EU-Norm): 6,5 Liter
Effizienzklasse: C
CO2-Emissionen: 170 g/km (Euro 6 W)
Leergewicht / Zuladung: min. 1.880 kg / max. 605 kg
Kofferraumvolumen: 230–1.920 Liter
Ladefläche (2. Sitzbank aufgestellt/umgeklappt) Länge (m): 1,04 / 1,92
Max. Anhängelast: 2.500 kg
Preis: 46.600 Euro (Basispreis: 29.975 Euro)

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