Krise überwunden – VW kommt überall wieder gut an

Der Volkswagen-Markenvorstand am T-Roc: (v.l.) Andreas Tostmann, Frank Welsch, Thomas Ulbrich, Thomas Schmall, Jürgen Stackmann, Ralf Brandstätter, Vorsitzender Herbert Diess, Karlheinz Blessing und Arno Antlitz

Volkswagen scheint die Dieselkrise gut überwunden zu haben.

Das abgelaufene Geschäftsjahr war eines der besten der Unternehmensgeschichte. Die operative Rendite hat sich auf 4,1 Prozent verbessert. „Die Richtung stimmt. Wir stärken unsere Basis, um Volkswagen bis 2025 zum Weltmarktführer in der E-Mobilität zu machen“, betonte Vorstandsvorsitzender Herbert Diess heute auf der Jahrespressekonferenz in Wolfsburg.

Der Wandel vom reinen Automobilhersteller zum Anbieter von Mobilitätsleistungen ist in vollem Gang. Vor diesem Hintergrund ist Volkswagen aktuell dabei, sein Kerngeschäft zu sanieren, um die operative Rendite auch künftig weiter zu steigern. Ferner baut die Marke weitere Kompetenzen im Bereich der Zukunftstechnologien auf und hat sich in ihren Vertriebsregionen neu aufgestellt, um direkt vor Ort schneller, effizienter und passender auf die jeweiligen Begebenheiten und Entwicklungen der Märkte reagieren zu können.

„Die Talsohle ist überschritten“, sagte Herbert Diess. Die Marke VW steigerte ihre Auslieferungen von 5,98 Millionen Fahrzeugen im Vorjahr auf 6,23 Millionen Einheiten im Jahr 2017. Mit einem Anteil von allein 3,2 Millionen Autos in China ist das Reich der Mitte traditionell die stärkste Absatzregion von Volkswagen. Wesentlich mitverantwortlich für die steigenden Auslieferungen sind der Golf, der Tiguan und der Polo. Diese drei Modelle gehören weltweit zu den zehn am meisten verkauften Automobilen.

Mit der aktuellen Rendite von 4,1 Prozent „liegt Volkswagen voll im Plan“, so Diess weiter. Mittelfristig bleibt das Ziel jedoch diesen Wert auf mehr als sechs Prozent zu steigern. Dafür wird unter anderem das Produktangebot von VW bis 2020 fast vollständig erneuert. Die Entwicklungsabteilung arbeitet zudem aktuell an 55 neuen Modellen. Ferner sieht Volkswagen große Chancen im Bereich der SUV und ist hier bereits gut aufgestellt.

Der SUV-Anteil im Absatzportfolio der Marke Volkswagen ist von zehn auf 14 Prozent gestiegen. Jeder siebte verkaufte Volkswagen ist ein SUV und mit dem T-Roc kam kürzlich ein neues Modell auf diesem wachsenden Markt hinzu. Vom Tiguan wurden im vergangenen Jahr mit insgesamt 720.000 Einheiten gleich 200.000 Modelle mehr verkauft als 2016. Damit gehört dieser Typ weltweit zu den drei erfolgreichsten Geländewagen.

In der hart umkämpften Region Nordamerika verzeichnete Volkswagen ein Wachstum von 5,2 Prozent. Viele Kunden kehren dort zur Marke zurück. Ein entscheidender Faktor für das florierende Geschäft ist dabei der Atlas. Das große SUV wird sehr gut von den US-Amerikanern angenommen. Kürzlich wurde er zum besten Auto der USA gekürt. Das von Volkswagen-Amerika-Chef Hinrich Woebcken zitierte Comeback geht dort also weiter. Der aktuelle Marktanteil der Marke liegt in den USA bei 2,6 Prozent.

In China heißt der Atlas Teramont und trifft dort ebenfalls voll den Geschmack der Kunden. Wie in Europa lebt der Trend zum SUV auch im Reich der Mitte. Jedes siebte in China verkaufte SUV war übrigens ein Teramont. Der Gesamtmarktanteil von Volkswagen liegt in China bei aktuell 13 Prozent. Nicht zuletzt wegen der steigenden Beliebtheit von SUV wird Volkswagen die Weltpremiere des Touareg demnächst in China feiern.

Auch im Bereich der CO2-Reduzierung drücken die Wolfsburger weiter aufs Tempo. Hierfür hat Volkswagen im Februar unter anderem ein eigenes neues Vorstandsressort für „E-Mobilität“ geschaffen. Die Pläne sind ambitioniert. Künftig wird der Standort Zwickau zum größten Zentrum für Elektro-Mobilität in Europa ausgebaut. Bis zu 1.500 I.D und I.D. Cross sollen dort täglich vom Band laufen. Und dabei soll ein Fahrzeug von VWs künftiger Elektromarke so viel kosten wie ein vergleichbares Dieselmodell. Auch Audi und Seat könnten demnächst elektrisch betriebene Fahrzeuge am sächsischen Volkswagen Standort produzieren. Dennoch glaubt Volkswagen auch künftig an den Diesel. Die Auftragseingänge bleiben stabil, versichert der Vorstand in Wolfsburg. (ampnet/tw

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  • Der Volkswagen-Markenvorstand am T-Roc: (v.l.) Andreas Tostmann, Frank Welsch, Thomas Ulbrich, Thomas Schmall, Jürgen Stackmann, Ralf Brandstätter, Vorsitzender Herbert Diess, Karlheinz Blessing und Arno Antlitz: Volkswagen

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